Texte zu Ostern

Osternacht 2020

Instrumentalmusik

Sprecher/in 1

In diesem Jahr scheinen die Menschen zu Ostern aufgewühlt durch Ereignisse, die sie erschrecken: durch die Pandemie der Corona-Erkrankungen und ihre Auswirkungen, durch entgegengesetzte Einflüsse, die in die Köpfe der Menschen eindringen und sie beherrschen wollen.

Vielen fällt es schwer, Ziele zu formulieren, die ihnen Halt und Sinn geben könnten; sie sehnen sich nach Entfaltung ihrer Begabungen und Fähigkeiten, möchten sie offen leben, ohne durch äußere Zwänge eingeengt zu werden.

Sie sehnen sich nach einer tieferen Verbundenheit mit der Schöpfung und fürchten um die Zukunft unserer Erde.

Für Juden und Christen steht am Anfang ihres Nachdenkens über unsere Welt der Glaube, dass Gott den Menschen als sein Ebenbild geschaffen, ihm den Garten Eden anvertraut hat; dass er in Harmonie mit der Schöpfung leben und staunen kann über die Vielfalt und Schönheit unserer Welt.

Lesung Genesis Kap 2 Wie Gott es gewollt hat: der Garten Eden

4Dies ist die Geschichte[1] des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, zu der Zeit, als Gott der Herr[2] Erde und Himmel machte.

5Es war aber noch kein Strauch des Feldes gewachsen auf der Erde, noch irgend ein Kraut auf dem Feld; denn Gott der Herr hatte es noch nicht regnen lassen auf der Erde, und es war kein Mensch da, um das Land zu bebauen. 6 Aber ein Dunst stieg beständig von der Erde auf und bewässerte die ganze Fläche des Erdbodens.

7 Da bildete Gott der Herr den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens[3] in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.

8 Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden[4], im Osten, und setzte den Menschen dorthin, den er gemacht hatte. 9 Und Gott der Herr ließ allerlei Bäume aus der Erde hervorsprießen, lieblich anzusehen und gut zur Nahrung, und auch den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

10 Es ging aber ein Strom aus von Eden, um den Garten zu bewässern; von dort aber teilte er sich und wurde zu vier Hauptströmen. …

15 Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre. 16 Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du gewißlich sterben![6]

19 Und Gott der Herr bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde, … aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin, die ihm entsprochen hätte. 21 Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloß ihre Stelle mit Fleisch. 22 Und Gott der Herr bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu dem Menschen. 23 Da sprach der Mensch: Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll »Männin« heißen; denn vom Mann ist sie genommen[8]! 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen[9], und sie werden ein Fleisch sein. 25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.

Lied Hall 225 Mit der Erde kannst du spielen

Sprecher/in 2

Wir haben zwar die Geschichte vom Anfang gehört, aber wir merken: diese Welt gibt es nicht mehr, Der Mensch hat sich sehr oft zum Herrn der Schöpfung gemacht und muss mit den Konsequenzen seiner Schwäche und seines Machtmissbrauchs leben.

Viele Erfahrungen machen uns nachdenklich. Und wenn die

Liturgie der Osternacht eine Geschichte aus dem Leben

Abrahams erzählt, die uns zunächst erschrecken lässt, stellen wir beim Nachdenken darüber fest: was da geschieht, ist gar nicht so weit weg von heute.

Lesung Gen 22 Abraham will seinen Sohn opfern

1Und es geschah nach diesen Begebenheiten, da prüfte Gott den Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. 2 Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak, und geh hin in das Land Morija[1] und bringe ihn dort zum Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!

3Da stand Abraham am Morgen früh auf und sattelte seinen Esel; und er nahm zwei Knechte mit sich und seinen Sohn Isaak; und er spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging an den Ort, den ihm Gott genannt hatte.

4 Am dritten ten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne. 5 Da sprach Abraham zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel, ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen und anbeten, und dann wollen wir wieder zu euch kommen. 6 Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand, und sie gingen beide miteinander. 7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Und er antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Lamm zum Brandopfer? 8 Und Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird für ein Lamm zum Brandopfer sorgen![2] Und sie gingen beide miteinander.

9 Und als sie an den Ort kamen, den Gott ihm genannt hatte, baute Abraham dort einen Altar und schichtete das Holz darauf; und er band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. 10 Und Abraham streckte seine Hand aus und faßte das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. 11 Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu und sprach: Abraham! Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich!

12 Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm gar nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, weil du deinen einzigen Sohn nicht verschont hast um meinetwillen![3]

15 Und der Engel des Herrn rief Abraham zum zweitenmal vom Himmel her zu, 16 und er sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr: Weil du dies getan und deinen Sohn, deinen einzigen, nicht verschont hast, 17 darum will ich dich reichlich segnen und deinen Samen mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen,[5] 18 und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst!

Sprecher/in 1

Diese Geschichte ist schwer zu verstehen. Manche Schrifterklärer

sagen, dass Abraham ein Opferritual der Bewohner des Landes übernehmen will, die Menschenopfer kannten.

Aber in der Erzählung wird dann deutlich: Sein mit wandernder Gottwill kein Menschenopfer. ER ist ein Gott, der Leben schützen und Lebens-

fülle für alle will.

Laufen wir womöglich auch Gefahr, unsere Kinder auf dem Altar der Konsumgesellschaft zu opfern? Macht nicht die globale Verwicklung der Wirtschaft gerade jetzt deutlich, dass der Mensch die Geister, die er rief, nicht mehr los wird?

Unsere Kinder haben weniger freie Zeit als ihre Großeltern-Generation, sie erleben seltener die Gemeinschaft in zweckfreiem Spiel, im Ausprobieren ihrer Begabungen, scheinen oft einsam zu sein in Familien, die nur noch gehetzt durch den Alltag rennen, wie es eine Mutter beschreibt.

Sprecher/in 2

Mist, Spülmaschinen-Tabs sind schon wieder alle, muss ich auf dem Weg zwischen S-Bahn und Kita besorgen. Ach nee, heute ist ja die Verabschiedung der Erzieherin, da muss ich Blumen kaufen, drei Familien haben noch nicht bezahlt. Der Mutter, die nachhher das andere Kind aus der Schule mitnimmt, schreibe ich besser noch mal – wie hieß die bloß?

Morgen ist ja auch noch Elternabend. Komisch, dass die Babysitterin bisher nicht geantwortet hat. Geld muss ich auch abheben für sie. Habe ich eigentlich den Dauerauftrag für die Miete angepasst? Freitagvormittag kommt der Schornsteinfeger, der Nachbar braucht den Wohnungsschlüssel. Schornsteinfeger wäre eigentlich auch ein super Kostüm für Karneval. Kann das nicht die Schwiegermutter nähen?

So geht das den ganzen Tag.“

Lied zum Zuhören Aus dem Land der Verschwendung zieh aus

Sprecher/in 1

Aber nicht nur Hetze belastet den Familienalltag.

Pauken um jeden Preis“ ist ein Artikel in der ZEIT überschrieben, der beängstigende Blüten der Bildungspolitik ins Auge springen lässt. Noch nicht bei uns, sondern in Südkorea. Aber wer weiß, wie schnell die globale Entwicklung verläuft.

Drei Viertel aller Schulkinder nehmen privaten Nachhilfeunterricht. Jeden Monat investieren Eltern im Schnitt 225 Euro in die Ausbildung ihres Nachwuchses. In Südkorea wird soviel gepaukt, dass die Regierung vor einigen Jahren eine Sperrstunde für Nachhilfeunterricht einführen musste.

Adam Yoon, ein Jungunternehmer in Bildung, hat eine Lernplattform entwickelt, bei der das wichtigste Element die Nutzung einer Kamera ist, die sich ständig auf den Nutzer richtet und diesem auf dem Bildschirm sein eigenes Gesicht zeigt. So wird der Spiegeleffekt ausgelöst. Indem sich der User während des Lernens immer selsbt beobachtet, fühlt er sich stärker dazu angehalten, alle Aufgaben so gut wie möglich zu erledigen. Hinzu kommt das Feedback durch die Eltern, die nach jeder Lerneinheit eine Auswertung des Videomaterials erhalten.

In der Corona-Krise lernen viele Kinder und Jugendliche digital, einerseits eine große Hilfe, auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wiewei Eltern ihre Erziehungsaufgabe noch weiter an andere „Meister“ abgeben.

Sprecher/in 2

Diese Zustandsbeschreibung lässt schon die Frage aufkommen, ob wir nicht unsere Kinder und Jugendlichen immer mehr auf dem Altar der Leistungsgesellschaft opfern.

Lied Hall 70 Durch das Dunkel hindurch

Dem Abraham wurde von Gott Einhalt geboten.

Wie kann uns diese Nacht an einen Neuanfang bringen und uns helfen, freie Menschen zu werden?

Gott will nicht, dass wir in unserem Menschsein verkrümmt werden, uns unfrei fühlen und von Zukunftsängsten beherrscht werden. Ja Gott macht sich immer wieder auf, dem Menschen nachzugehen, ihn mit seiner

Liebe uns Barmherzigkeit zu umwerben.

Lesung Jes 54,

Kann denn die Frau die Jugendliebe verschmähen? spricht dein Gott. … mit ewiger Huld erbarme ich mich deiner, spricht der Herr, dein Erlöser. Wie in den Tagen des Noah will ich handeln: Wie ich damals geschworen habe, die Wasser des Noah sollten nie mehr die Erde überschwemmen, so schwöre ich jetzt, dir nie mehr zu zürnen und dich nicht mehr zu schelten … meine Huld wird nie mehr von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der Herr, dein Erbarmer.“

Lied Hall 243 Behutsam will ich dir begegnen

Sprecher/in 1

Müssen wir vielleicht wieder entdecken, was die Propheten als großes Geschenk ansehen und was Gott uns ins Herz gelegt hat: die Gabe der Weisheit.

Lesung Bar 3-4

Du hast den Quell der Weisheit verlassen … Nun lerne, wo Einsicht ist, wo Kraft und wo Klugheit, dann erkennst du zugleich, wo langes Leben und Lebensglück, wo Licht für die Augen und Frieden zu finden ist.“

Wenn wir die Weisheit als großes Geschenk entdecken, lässt sie uns aufbrechen, die Zeitenwende nutzen, um andere Menschen zu werden.

Lied Hall 251 Leben ist Aufbruch

Lesung Ex14

5 Und der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sage den Kindern Israels, daß sie aufbrechen sollen! 16 Du aber hebe deinen Stab auf und strecke deine Hand über das Meer und zerteile es, damit die Kinder Israels mitten durch das Meer auf dem Trockenen gehen können! 17 Ich aber, siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, daß sie ihnen nachziehen; dann will ich mich verherrlichen[3] an dem Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, an seinen Streitwagen und seinen Reitern. 18 Und die Ägypter sollen erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich mich am Pharao, an seinen Streitwagen und an seinen Reitern verherrliche! 19 Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und trat hinter sie; und die Wolkensäule vor ihnen machte sich auf und trat hinter sie. 20 So kam sie zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels; und sie war [für die einen] Wolke und Finsternis, und [für die anderen] erleuchtete sie die Nacht, so daß diese und jene die ganze Nacht nicht zusammenkamen.

21 Als nun Mose seine Hand über das Meer ausstreckte, da trieb der Herr das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind hinweg; und er machte das Meer zu trockenem Land, und die Wasser teilten sich. 22 Und die Kinder Israels gingen mitten in das Meer hinein auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen wie eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken.

23 Die Ägypter aber jagten ihnen nach und zogen hinter ihnen her, alle Rosse des Pharao, seine Streitwagen und seine Reiter, mitten ins Meer. 24 Und es geschah, als die Morgenwache kam, da schaute der Herr aus der Feuersäule und der Wolke auf das Heer der Ägypter und verwirrte das Heer der Ägypter. 25 Und er löste die Räder von ihren Streitwagen und brachte sie ins Gedränge[4]. Da sprachen die Ägypter: Laßt uns vor Israel fliehen, denn der Herr kämpft für sie gegen die Ägypter!

1 Damals sangen Mose und die Kinder Israels dem Herrn diesen Lobgesang

(sofort anschließend) Mirjam-Lied

Sprecher/in 1

Die Osternacht will uns innerlich anrühren und uns neuen Mut und neue Kraft schenken, uns in unserem persönlichen Leben, aber auch in Gesellschaft und Kirche zu befreien von einengenden Verhaltensweisen und dem Gott zu trauen, der mit uns seinen ganz eigenen Weg gehen möchte.

Osterfeuer

Exsultet (Holger)

Glorialied GL 169 Gloria, Ehre sei Gott

Tagesgebet

Lesung Röm 6,3-11

3 Oder wißt ihr nicht, daß wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind?[1] 4 Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.

5 Denn wenn wir mit ihm eins gemacht und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein;[2] 6 wir wissen ja dieses, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen; 7 denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen. 8 Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden, 9 da wir wissen, daß Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. 10 Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben, ein für allemal; was er aber lebt, das lebt er für Gott. 11 Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, daß ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn!

Halleluja-Ruf GL 175.2

Evangelium Mt 28,1-10

1Nach dem Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen. 2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat herzu, wälzte den Stein von dem Eingang hinweg und setzte sich darauf. 3 Sein Aussehen war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. 4 Vor seinem furchtbaren Anblick aber erbebten die Wächter und wurden wie tot. 5 Der Engel aber wandte sich zu den Frauen und sprach: Fürchtet ihr euch nicht! Ich weiß wohl, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her, seht den Ort, wo der Herr gelegen hat! 7 Und geht schnell hin und sagt seinen Jüngern, dass er aus den Toten auferstanden ist. Und siehe, er geht euch voran nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt! 8 Und sie gingen schnell zum Grab hinaus mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkünden. 9 Und als sie gingen, um es seinen Jüngern zu verkünden, siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu und umfassten seine Füße und beteten ihn an. 10 Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin, verkündet meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen sollen; dort werden sie mich sehen!

sofort danach Ruf: Der Herr ist auferstanden

Predigt

Tauferneuerung

Lied GL 779,1.2 Fest soll mein Taufbund …

Bitten

Zur Gabenbereitung GL 326 ??

Sanctuslied GL 328 Gelobt sei Gott im höchstenThron

Hochgebet

Vater unser

Zum Agnus GL 331 Ist das der Leib, Herr Jesu Christ

Kommunion

Schlussgebet

Lied GL 749 Das Grab ist leer

Ostermontag

Ideen für einen Oster-Spaziergang am Ostermontag*

(Zu zweit oder als Familie zu gehen)

Zunächst geht Ihr ein Stück weit durch die Natur, schaut nach blühenden Bäumen, nach kleinen Wundern der Natur.

Dann sucht Euch einen ruhigen Platz und lest die Geschichte von den Emmaus-Jüngern:

Lk 24

3 Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tag zu einem Dorf namens Emmaus, das von Jerusalem 60 Stadien entfernt war. 14 Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschehnissen. 15 Und es geschah, während sie miteinander redeten und sich besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. 16 Ihre Augen aber wurden gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. 17 Und er sprach zu ihnen: Was habt ihr unterwegs miteinander besprochen, und warum seid ihr so traurig? 18 Da antwortete der eine, dessen Name Kleopas war, und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht erfahren hat, was dort geschehen ist in diesen Tagen? 19 Und er sprach zu ihnen: Was? Sie sprachen zu ihm: Das mit Jesus, dem Nazarener, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; 20 wie ihn unsere obersten Priester und führenden Männer ausgeliefert haben, dass er zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde. 21 Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte Tag, seit dies geschehen ist! 22 Zudem haben uns auch einige Frauen aus unserer Mitte in Verwirrung gebracht; sie waren am Morgen früh beim Grab, 23 fanden seinen Leib nicht, kamen und sagten, sie hätten sogar eine Erscheinung von Engeln gesehen, welche sagten, er lebe. 24 Und etliche der Unsrigen gingen hin zum Grab und fanden es so, wie es auch die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber haben sie nicht gesehen. 25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! 26 Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht. 28 Und sie näherten sich dem Dorf, wohin sie wanderten; und er gab sich den Anschein, als wollte er weitergehen. 29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt! Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen. 31 Da wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen. 32 Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Weg, und als er uns die Schriften öffnete? 33 Und sie standen auf in derselben Stunde und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Elf und ihre Gefährten versammelt, 34 die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen! 35 Und sie selbst erzählten, was auf dem Weg geschehen war, und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt worden war.

Danach geht Ihr ein Stück weiter, denkt über das Evangelium nach, sprecht darüber.

Irgendwann bleibt Ihr stehen und lest diesen Text:

Frag hundert Katholiken

was das Wichtigste ist

in der Kirche.

Sei werden antworten:

Die Messe

Frag hundert Katholiken,

was das Wichtigste ist

in der Messe.

Sie werden antworten:

Die Wandlung

Sag hundert Katholiken,

dass das Wichtigste in

der Kirche die Wandlung ist.

Sie werden empört sein:

Nein, alles soll bleiben

wie es ist.

(Lothart Zenetti)

Heute ist von Verwandlung die Rede. Jesus ist nicht tot, er ist auferstanden. Sein Leib ist nicht mehr irdischer Körper, sondern verwandelt in eine himmlische Gestalt. Wie ist das zu verstehen?.

Eine Raupe ist so häßlich – wer ahnt schon den kommenden Schmetterling? Ein Ei ist so unscheinbar – wenig später zerbricht das Küken die Schale. Der Garten, der Wald im Winter sind so trostlos – jetzt grünt und sprießt es überall. Ein Embryo wirkt so winzig – ich war einmal ein Embryo. Kaum zu glauben.

Ein Toter sieht so tot aus – und andere sagen: Jesus lebt. Die Sache Jesu scheint tot: begraben in Kirchen und verstaubten Büchern, und doch gibt es überall kleine lebendige Gemeinden. Glaubt ihr an Wunder? An das Wunder der (Ver)wandlung?

Geht schweigend ein Stück weiter, denkt über die Wunder der Natur nach.

Dann bleibt wieder stehen und lest diesen Text vor:

Manchmal stehen wir auf

Stehen wir zur Auferstehung auf
Mitten am Tage

Mit unserem lebendigen Haar

Mit unserer atmenden Haut

Nur das Gewohnte ist um uns

Keine Fata Morgana von Palmen

Mit weidenden Löwen

Und sanften Wölfen.

Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken.

Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.

Und dennoch leicht

Und dennoch unverwundbar

Geordnet in geheimnisvolle Ordnung

Vorweggenommen in ein Haus aus Licht

M.L .Kaschnitz

Und nochb einmal geht Ihr ein Stück weiter, bis ihr an einen ruhigen Ort kommt. Dort lest Ihr den Text aus dem 1. Korintherbrief

1 Kor 13

Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe ….

3 Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, 4 und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften, 5 und dass er dem Kephas erschienen ist, danach den Zwölfen. 6 Danach ist er mehr als 500 Brüdern auf einmal erschienen, von denen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. 7 Danach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln. 8 Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin. 9 Denn ich bin der geringste von den Aposteln, der ich nicht wert bin, ein Apostel zu heißen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.


Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist euer Glaube nichtig …

und danach, wenn ihr wollt :

Wann werd ich aufstehn

und meien Schalen zerbrechen?

Wann werd ich schlüpfen

und meine Flügel ausbreiten?

Bald werd ich aufstehn

und meine Schalen zerbrechen.

Bald werd ich schlüpfen

und meine Flügel ausbreiten!

Ich sehe die Gemeinde

so viele lebende Tote,

so viele Müde und Schlaffe,

so viel vertrocknete Träume.

Ist das Unmögliche möglich?

Kann daraus Leben entstehen?

Wann werd ich aufstehn

Ich seh so viele Talente:

der kann dies, die kann das.

Die kann lächeln, der singen,

der organisieren, die helfen.

Der versucht, anders zu leben,

die lädt mich ein, mitzumachen

Wann werd ich aufstehn

Es ist wie eine Lawine,

wie ein Virus, der ansteckt.

Aus einem Friedhof wird Garten,

aus dem Karfreitag wird Ostern.

Aus einem Traum entsteht Leben.

Ich kann viel mehr, als ich meine.

Wann werd ich aufstehn

(nach einem Lied der Gruppe Soma)

Schießt Euren Gang mit einem Vater unser

und diesem Ausblick:

Lernt von den Fischen des Meeres

den Rhythmus gläubigen Lebens!

Lernt von den Schmetterlingen

Gottesverehrung!

Sie bleiben nicht auf Zäunen und Mauern.

Sei öffnen die Flügel und leben im Fluge.

Sie klatschen mit ihren Flügeln Gott Beifall.

Sie planen nicht Feste.

Sie feiern im Fluge.

Sie fliegen im Feiern.

Horcht auf den feinen Gesang

in Blumen und Menschen!

Lasst euch durch nichts

vom Tanzschritt abbringen!

Zeigt eurem Gott mit Händen und Füßen,

wie schön es ist, auf der Erde zu sein,

mit Leib und Seele ein Mensch

nach seinem Bilde zu werden.

Ehrt euren Gott durch einen fröhlichen Blick,

durch Gesang und Humor.

(M Gutl)

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* nach Hermann Josef Coenen, Ich suche einen Faden,107-118