Teilen, dass es weh tut

Ihr müsst aber miteinander teilen!“ Ich erinnere mich gut an meine Kinderzeit. Eine Flasche Coca-Cola gab es nur hin und wieder; und dann sagte unsere Mutter zu meinem Bruder und mir diesen Satz. Wir haben dann unsere Gläser nebeneinander gestellt, und jeder passte gut auf, dass sie gleich hoch gefüllt wurden. „Teilen“ hieß da: jeder bekam den gleichen Teil.

Wie weit entfernt von solchem Handeln sind wir heute in unserer Gesellschaft. Die Schere zwischen ‚arm‘ und ‚reich‘ geht immer weiter auseinander. Die Gehälter der Fußballspieler, der Pop-Idole und  Manager stehen in keinem Verhältnis zu dem, was Normalverdiener erhalten; und mit noch einmal weniger müssen Hartz IV Empfänger auskommen.

Sicher ist es richtig, dass Leistung belohnt werden muss und dass letztlich nicht alle in unserer Gesellschaft das gleiche Einkommen bekommen können.

Dennoch gilt auch die Aufforderung, mit denen zu teilen, die weniger  Chancen mitbekommen haben, ein gutes und sicheres Leben zu führen. Der Gedenktag des hl. Martin am 11. November gibt einen Anstoß dazu. Er gab seinen halben Mantel dem Bettler, der frierend vor ihm stand.

In seiner Nachfolge engagieren sich Menschen, um Not in der Welt zu lindern. Auch die Jugendlichen von Liebfrauen. Seit vielen Jahren unterstützen die Firmanden eine Grundschule in Bangladesh und sorgen dafür, dass  Schülerinnen und Schüler aus benachteiligten Familien einen Grundschulabschluss schaffen und dadurch einer selbstbestimmten Zukunft näher kommen. Am Samstag, 11. Nov. 2017, werden sie auf dem Sterkrader Markt symbolhaft den Hl. Martin auftreten lassen und um Spenden für dieses Projekt bitten. Als Kinder wurden wir aufgefordert gerecht zu teilen. Gilt das noch?