Die Nähe der Menschen suchen

 

Die Themen der geistlichen Wegmarken dieser Fastenzeit zielen auf eine Veränderung in unseren Kirchenbildern.

In der ersten Fastenwoche feierten wir an jedem Abend eine Tischmesse. dabei ging es  um einen Perspektivwechsel bei der Glaubensverkündigung.

Angeregt durch das Buch von Christian Hennecke „Kirche steht Kopf“ und den Text über die Weisheit des Philippus sprachen wir über die Taufe des Äthiopiers. Der Apostel Philippus wird durch den Hl. Geist auf eine einsame Straße geschickt und aufgefordert einem Mann zu folgen, der  auf der Suche nach Gott in Jerusalem war, aber lediglich sehr ratlos eine Buchrolle mit einem Text des Propheten Jesaja mitgenommen hat. Der Mann, ein vornehmer Äthiopier,  spricht den Philippus an, und der setzt bei dessen Fragen an, um ihm Jesus zu verkünden. Innerlich von der Botschaft  überwältigt, empfängt  er gleichsam im “Vorübergehen“ die Taufe.  Wir hören nichts von einer Einbindung in eine Gemeinde, die Taufe befähigt den Äthiopier aber offensichtlich, Jesus auf seinem weiteren Lebensweg  zu folgen und davon begeistert zu erzählen. Der Text aus der Apostelgeschichte  wirft Fragen auf für die Taufvorbereitung in unseren Gemeinden.

An einem Samstag hatten wir wir dann  PRef  Michael Kampmann zu Gast. Er meditierte mit uns  das Lied „Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein“.  In sich wiederholendem Singen des Kehrverses öffnete er unsere Augen dafür, dass es heute viele Menschen gibt, die auch ohne tiefe Kirchenbindung diese Sehnsucht nach Gott in sich tragen; die sich in ganz unterschiedlicher Weise ansprechen lassen in ihrem Streben nach Freiheit und Frieden, durch beherztes Aufgreifen von Ideen und den ersten kleinen Schritten zur Verwirklichung, in ihrem Durst nach einer Gotteserfahrung.

Am kommenden Samstag, 17. März 2018, wird  PRef Daniel Gewand in der Vorabendmesse um 18.30 Uhr von dem Projekt  frei.raum.coesfeld  erzählen, das er im Auftrag des Bistums Münster etabliert hat. Es ist der spannende Versuch, 25- bis 35-Jährige anzusprechen, die mit der gängigen Kirchenstruktur  nichts mehr anfangen können.

Daniel hat nach dem Gottesdienst noch Zeit, ausführlich über das Projekt zu informieren und darüber auszutauschen.

Infos gibt es auch schon unter:

frei.raum.coesfeld als Beispielprojekt für den Kulturwandel in der Kirche

All das will ein ernsthaftes Nachdenken anregen, wie wir besser bei den Fragen und der Sehnsucht der Menschen ansetzen können.