Am 30. Juni 2020 läuft der Mietvertrag der Propstei St. Clemens mit der Deutschen Kapuzinerprovinz aus, der nach dem Weggang der
Kapuziner 2004 geschlossen wurde.
Allerdings lohnt es sich, einen Blick in die vergangenen Jahre zu
werfen: da wird eine Erfolgsgeschichte sichtbar, die vielen in unserer Gemeinde und darüber hinaus nicht bewusst ist.
Im November 2004 verließen die Kapuziner das Kloster und übergaben die pastorale Verantwortung an das Bistum Essen.
Nach dem ersten Schock gründete sich sehr bald ein Arbeitskreis aus Verantwortlichen der Gemeinden Liebfrauen, St. Josef / Buschhausen und des damaligen Dekanates. Nach nur vier Sitzungen stand fest: es soll „etwas wie ein Kloster“ bleiben. Die Jugendleiterrunde prägte dann den Begriffdes „Offenen Klosters“, der gerne übernommen wurde.
In den folgenden Jahren entstanden mit viel Phantasie, Elan und Geduld viele Aktivitäten, die ein Kloster ausmachen; es gab oftmals
Veränderungen, aber immer blieben diese Markenzeichen erhalten:
Eine lebensnahe Liturgie konnte durch musikalische Professionalität, durch Gottesdienste mit Video und Theaterszenen, dialogische Elemente und durch die Öffnung für Menschen aus Afrika, Asien und Lateinamerika bis heute begeistern.
Kulturelle Angebote durch den „Förderverein Kirchenmusik“, Serenaden-Konzerte und Musikinseln, ein Literaturcafe, Ausstellungen in der Kirche brachten viele Menschen zum Nachdenken über Gesellschaft und Kirche.
Die Nähe zu den Armen bezeugt bis heute das „Essen für Bedürftige“ am 3. und 5. Sonntag eines jeden Monats.
Gastfreundschaft über Monate erfuhren Frauen mit kleinen Kindern, Asyl suchende Flüchtlinge und Obdachlose.
Auch Gemeinschaft erleben kam nicht zu kurz: Verbände und Gruppen trugen mit Zeiteinsatz und Engagement dazu bei, dass Feste und Feiern „Highlights“ im Ablauf des Jahres wurden.
In den letzten drei Jahren entwickelte sich eine „Ehrenamtliche Gemeindeleitung“, die – so meinen wir – Modellcharakter hat für das ganze Bistum.
Der Leitungskreis plant für den Herbst dieses Jahres ein Abschiedsfest, und wir werden versuchen, ausführlicher die Erfahrungen der letzten Jahrezu präsentieren.
Heute bleibt nur, Dank zu sagen, dass Gottes Heiliger Geist mit uns
gewesen ist und uns immer wieder überraschende Ideen, Begegnungen und Erkenntnisse geschenkt hat.